Flexibilität in der Verteidigung mariner Makroalgen gegen Fraß: der Einfluss der Größe des Fraßdrucks auf die Induktion einer Verteidigung.

Franssen, Susanne (2008) Flexibilität in der Verteidigung mariner Makroalgen gegen Fraß: der Einfluss der Größe des Fraßdrucks auf die Induktion einer Verteidigung. (Diploma thesis), Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, Germany, 82 pp.

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Abstract

Fraßbefall kann sehr intensiv sein und einen starken Einfluss auf die Strukturierung mariner Küustenökosysteme ausüben. Marine Makroalgen haben unterschiedliche
Strategien entwickelt sich vor zu großem, durch Fraßfeinde verursachten Schaden zu schützen. Eine Möglichkeit ist die Induktion einer chemischen oder morphologischen
Verteidigung. Es gibt mehrere Hypothesen über die Vorteile einer Verteidigungsinduktion im Gegensatzsatz zu einer konstitutiven (d.h. fortwährend anwesenden)
Verteidigung. Eine geht davon aus, dass das Bereitstellen einer Verteidigung Kosten für die Pflanze verursacht. Es verschafft der Pflanze somit einen Fitnessvorteil,
wenn sie in der Lage ist ihre Ressourcen bei nicht oder nur schwach vorhandenem Fraßdruck anderweitig zu nutzen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, inwieweit die Verteidigungsinduktion flexibel auf unterschiedlich starken
Fraßdruck reagieren kann. In dieser Studie wurden fünf verschiedene Braunalgen (Carpophyllum flexuosum, Carpophyllum maschalocarpum, Carpophyllum plumosum, Cystophora torulosa und Cystophora retroflexa), heimisch an der Nordost-Küste Neuseelands, auf ihre Fähigkeit zur Verteidigungsinduktion als Antwort auf Fraßbefall durch die Isopodenart Batedotea elongata getestet. Algenstücke wurden über einen Zeitraum von 15 Tagen in Anwesenheit von Fraßfeinden (Behandlung) und in deren Abwesenheit
(Kontrolle) gehältert. Die Probenentnahme erfolgte von Tag 1 des Experiments beginnend an jedem dritten Tag. Die Induktion einer Verteidigung, wurde über die Konsumptionsraten des Weidegängers B. elongata in Zwei-Wege-Fraßversuchen mit zuvor stimuliertem und nicht-stimuliertem, lebendem Algenmaterial festgestellt. Für
C. flexuosum, die einzige Algenart, die die Induktion einer Verteidigung zeigte, wurde ein solches Induktionsexperiment für drei verschiedene Herbivorendichten wiederholt.
Zwei-Wege-Fraßversuche wurden mit lebendem Algenmaterial und zusätzlich für einige Tage mit Futterpellets aus homogenisiertem Algenmaterial durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen eine geringere Konsumption an zuvor stimuliertem Algenmaterial in lebendem wie auch in homogenisiertem Zustand. Dieser Efekt trat bei jeder Herbivorendichte nur an einem Tag im Zeitraum von 15 Tagen auf. In den Fraßversuchen mit lebendem Algenmaterial wurden Kontrollalgen der beiden niedrigeren Herbivorendichten an Tag 15 bevorzugt. Diese Präferenz war bei der höchsten
Herbivorendichte bereits drei Tage früher vorhanden. Ein Unterschied in der Stärke der Verteidigung in den Algen, die unterschiedlichen Herbivorendichten ausgesetzt
waren, konnte nicht festgestellt werden.
Aufgrund dieser Ergebnisse ist es möglich, dass eine induzierte Verteidigung bei anhaltendem Fraßdruck als kurzzeitig anwesender Impuls auftritt. Dieser wird bei
größerem Fraßbefall schneller induziert, ohne dass die Stärke des Impulses beeinflusst wird.

Document Type: Thesis (Diploma thesis)
Keywords: Benthic Ecology; GAME; macroalgae
Research affiliation: OceanRep > GEOMAR > FB3 Marine Ecology > FB3-EOE-B Experimental Ecology - Benthic Ecology
Open Access Journal?: No
Projects: GAME
Date Deposited: 08 Sep 2011 13:10
Last Modified: 06 Jul 2012 14:54
URI: https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/12114

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