Beeinflusst Umweltstress die Verteidigungsfähigkeit von marinen Makroalgen gegen Fraß und Aufwuchs?.

Kriegisch, Nina (2007) Beeinflusst Umweltstress die Verteidigungsfähigkeit von marinen Makroalgen gegen Fraß und Aufwuchs?. (Diploma thesis), Christian-Albrechts-Universität, Kiel, 85 pp.

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Abstract

Makroalgen sind wichtige Primärproduzenten in den euphotischen Zonen derKüstenbereiche. Durch anthropogene Einflüsse werden diese Ökosysteme starkbedroht, so kommt es vielerorts zu einer zeitweiligen oder permanenten Wassertrübung durch z. B. erhöhte Sedimentation oder Eutrophierung. Beides führtdazu, dass die Eindringtiefe des Sonnenlichts verringert wird und somit die Algen weniger Licht zur Verfügung haben. Durch diesen Lichtmangel können Algen gestresst werden und sind somit anfälliger gegenüber Fraßfeinden oder Epibionten aller Art.
Meine Diplomarbeit beschäftigt sich damit, inwiefern sich die Verteidigung von Makroalgen mit zunehmendem Lichtmangelstress verändert. Der Hintergrund war die
Annahme, dass die Bildung besonders von chemischen Fraßschutzmitteln energieaufwendig für Pflanzen ist. Die Folge daraus ist, dass der Alge mit zunehmendem Stress weniger Energie für ihre Verteidigung zur Verfügung steht, da sie die ihr verbleibende Energie in den Erhalt ihrer Biomasse investieren muss. Um dies zu überprüfen, wurden Algen durch Lichtmangel gestresst und anschließend auf
ihre Attraktivität auf Konsumenten bzw. auf eine chemische Aktivität gegenüber Makro- und Mikroepibionten untersucht. Einzelne Algenindividuen wurden unter verschiedenen Lichtintensitäten gehältert um anschließend zu testen, ob die Stärke der Verteidigung eine Funktion des Lichtmangels ist. Untersucht wurden 2 Braunalgen: Zonaria turneriana (Dictyotales) und Carpoglossum confluens (Fucales). Mit Algenmaterial beider Arten wurden nach der Stressinduktion
folgende Versuche durchgeführt: Fraßversuche mit Paridotea ungulata (Isopoda), Antifoulingtests mit Mytilus edulis (Bivalvia) und bakterielle Inhibitionsversuche. Bei
keiner der beiden Arten konnte jedoch ein signifikanter Zusammenhang zwischen den verwendeten Lichtintensitäten und der Verteidigung gegen Konsumenten oder Epibionten festgestellt werden. Auch der Vergleich der Mittelwerte der verschiedenen Antwortvariablen zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Lichtintensitäten auf. Bei Z. turneriana wurde das Vorhandensein einer Verteidigung
gegen alle drei Organismengruppen festgestellt, jedoch war diese nicht abhängig von den Lichtbedingungen, unter denen die Algen gehältert wurden. Die Versuche mit C. confluens zeigten hingegen keinen Hinweis auf eine chemische Verteidigung und es wurden keine Unterschiede bezüglich der Verteidigungsfähigkeit zwischen den Algen aus den unterschiedlichen Lichtintensitäten gefunden. Die Ergebnisse meiner Arbeit unterstützen nicht die Theorie, dass die Bildung von chemischer Verteidigung energieaufwendig ist.

Document Type: Thesis (Diploma thesis)
Thesis Advisor: Lenz, Mark and Wahl, Martin
Keywords: Benthic Ecology; GAME; macroalgae; coastal ecosystem
Research affiliation: OceanRep > GEOMAR > FB3 Marine Ecology > FB3-EOE-B Experimental Ecology - Benthic Ecology
Refereed: No
Projects: GAME
Date Deposited: 03 Dec 2008 16:51
Last Modified: 09 Sep 2021 12:23
URI: https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/6283

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