Wechselwirkungen zwischen Pelagial und Benthal während der Herbstblüte in der Kieler Bucht: Hydrographie, Phytoplanktonsukzession und Primärproduktion.

Passow, Uta (1985) Wechselwirkungen zwischen Pelagial und Benthal während der Herbstblüte in der Kieler Bucht: Hydrographie, Phytoplanktonsukzession und Primärproduktion. (Diploma thesis), Christian-Albrechts-Universität Kiel, Kiel, Germany, 95 pp.

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Abstract

Zwischen 7. September 1983 und 19. Januar 1984 wurden in ca. wöchentlichem Abstand Proben an einer Station in der westlichen Kieler Bucht genommen, um die Entwicklung und Sedimentation der Herbstblüten zu untersuchen. In dieser Arbeit wurde die Phytoplanktonsukzession in Abhängigkeit von der hydrographischen Situation, der Nährsalzkonzentration und der Lichtbedingungen dargestellt.
Im Herbst 1983 fanden in der Kieler Bucht zwei ausgeprägte Blüten statt. Die erste Blüte stellten C.tripos und C.fusus; sie erreichte ihr Maximum von 8,6gPPC/m² am 5.10. Die zweite Blüte wurde von den Diatomeen Thalassiosira decipiens und Chaetoceros curvisetus dominiert; ihr Maximum lag mit 6.5gPPC/m² am 28.11.83.
Für den Aufbau der Ceratienblüte herrschten nach Nährsalzeintrag in die vom Somer nährsalzverarmte Oberflächenschicht optimale Entstehungsbedingungen. Hohe Primärproduktion (0,8-1gC/m²/d) und hohe Assimilationszahlen (über 6) während der Blüte bewiesen das gute Wachstum der Ceratien.
Als Ursache der Sukzession vom Sommerplankton zu Ceratien werden der geringe Freßdruck auf die Mobilität der Ceratien diskutiert.
Niedrige Turbulenzen werden als entscheidendes Kriterium für den Erfolg von C.tripos gegenüber C.fusus im Herbst 1983 angeführt.
Gründe für die Sedimentation der Ceratienblüte sind aus direkten Beziehungen zwischen Umweltbedingungen und Wachstum nicht ersichtlich da Nährsalze und Lichtangebot ausreichend waren, und weder interspezifische Konkurrenz noch Freßfeinde vorhanden waren.
Es wird vorgeschlagen die Gründe für das plötzliche Verschwinden der Ceratienblüte in der Organismen zu suchen. Intrinsischer Wechsel von vegetativer und geschlechtlicher Vermehrung zusammen mit unterschiedlich starker Umweltabhängigkeit dieser Vermehrungsmodi können viele Phänomene, die im Zusammenhang mit Ceratien berichtet worden sind, erklären.
Der Aufbau der Diatomeen nah der fast vollständigen Sedimentation der Ceratienblüte wurde trotz niedriger Einstrahlungsintensität durch das Entstehen einer erneuten Schichtung ermöglicht. Trotz sehr hoher Lichtausnutzung der Diatomeen, war die Primärproduktion aufgrund niedriger Einstrahlungstrahlung gering (0,5g/m²/d).
Für die Sedimentation der Diatomeen war die rapide Verschlechterung des Lichtklimas Hauptursache. Die Stickstoffkonzentrationen lagen in einem Bereich, in dem sie als Streßfaktor angesehen und für die Sedimentation mitverantwortlich gemacht werden können.

Document Type: Thesis (Diploma thesis)
Thesis Advisor: Zeitzschel, Bernt
Research affiliation: OceanRep > GEOMAR > FB2 Marine Biogeochemistry > FB2-BI Biological Oceanography
Date Deposited: 04 Sep 2020 11:08
Last Modified: 19 Dec 2024 10:46
URI: https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/50434

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