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Untersuchung über den Einfluß einiger Produktionsbiologischer Parameter auf die Sichttiefe im Meere.
Schinkowski, Hartmuth (1971) Untersuchung über den Einfluß einiger Produktionsbiologischer Parameter auf die Sichttiefe im Meere. Kieler Meeresforschungen, 27 (1). pp. 4-19.
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Abstract
Zur Untersuchung des Einflusses verschiedener produktionsbiologischer Parameter auf die Sichttiefe wurden an sechs Stationen der Kieler Bucht monatliche Sichttiefenmessungen vorgenommen und je nach deren Größe 1 bis 5 Schöpfproben gewonnen und zur Bestimmung folgender Größen verwendet: Das Sestongewicht wurde gemessen und der Detritusgehalt berechnet. Das Phytoplankton wurden mittels Chlorophyllbestimmung und durch Auszählung der Zellzahlen erfaßt. Mit der Biuretmethode wurde der Eiweißgehalt des Gesamtplanktons bestimmt. Zur Kontrolle wurden Licht- und Durchsichtigkeitsmessungen durchgeführt. 1966 ergab sich zusätzlich die Möglichkeit, in der Nordsee von Bord eines Feuerschiffes aus (P 8) die dortigen Verhältnisse im Februar, im Mai und im August zu untersuchen. Wie sich aus den Untersuchungen in der Ostsee zeigt, kann man auf Grund mehrmaliger Sichttiefenmessungen einzelne Stationen in einem bestimmten Gebiet statistisch sicher unterscheiden. Die jahreszeitlichen Schwankungen der Sichttiefe an einem Ort können beträchtlich sein. Stationen, die im relativ freien Wasser außerhalb der Kieler Förde liegen, zeigen keinen statistisch gesicherten Unterschied. Die Sichttiefenbestimmungen in der Nordsee ergaben charakteristische Mittelwerte für die einzelnen Monate (Februar: 4,97 m; Mai: 8,27 m; August: 5,83 m). Den größten Einfluß auf die Sichttiefe übt der Sestongehalt aus. Da seine Beschaffenheit sehr variabel ist, beeinflußt eine bestimmte Sestonmenge die Sichttiefe verschieden stark. Mittels der Sestonwerte ließen sich die Stationen der Ostsee schlechter trennen als auf Grund der Sichttiefe. Bei einem Vergleich der Veränderung von Sichttiefe und Sestongehalt ergab sich für die gesamte Untersuchungsperiode in 70% der Fälle eine negative Korrelation zwischen ihnen. Die Probennahme auf P 8 zeigt, daß die negative Korrelation zwischen Sichttiefe und Sestongehalt beträchtlichen jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen ist, was auf die verschiedene Zusammensetzung des Sestons zurückzuführen ist. So ergab sich für den Februar in 83,3% der Fälle eine negative Korrelation, während sie im Mai nur in 56,2% und im August in 54,5% der Fälle bestätigt werden konnte. Ähnliche Verhältnisse wie für den Sestongehalt wurden auch für das Verhalten des Detritusgehaltes gefunden. In 69,8 % der Fälle wurde während der gesamten Untersuchungsperiode für die Ostseestation eine negative Korrelation angetroffen. Die Verhältnisse auf P 8 zeigten, daß der Detritusgehalt jahreszeitlich bedingt eine verschieden stark ausgeprägte Korrelation zur Sichttiege aufweist. So fand sich im Februar in 83,3% der Fälle eine negative Korrelation, während im Mai nur 43,7% der Fälle eine negative Korrelation aufwiesen. Im August stieg der Prozentsatz wieder auf 54,5%. Die Beeinflussung der Sichttiefe durch das Gesamtplankton, gemessen mittels des Eiweißgehaltes, variierte stark. Die Ostseestationen ergaben für die gesamte Untersuchungsperiode in 46,6% der Fälle eine Bestätigung der negativen Korrelation. Die Probennahme auf P 8 ergab für den Februar in 66,6% der Fälle eine negative Korrelation, im Mai stieg sie auf 75,0% und fiel im August auf 40,9%. Für die Stationen in der Ostsee zeigte sich außerdem, daß eine signifikante Verschiedenheit der Stationen in bezug auf den Eiweißgehalt vorhanden ist. In 57,7% der untersuchten Fälle ließ sich eine negative Korrelation zwischen Sichttiefe und Chlorophyllgehalt für die Stationen der Ostsee und für den gesamten Untersuchungszeitraum feststellen. Im Februar 1966 fand sich in der Nordsee bei P 8 nur in 25,0% der Fälle eine negative Korrelation. Im Mai stieg sie auf 56,2% und fiel im August wieder auf 50,0% der untersuchten Fälle. Trotz der Verschiedenartigkeit der Phytoplanktonformen fand sich für die gesamte Untersuchungsperiode in der Ostsee in 51,1 % der untersuchten Fälle eine negative Korrelation zwischen Gesamtzellzahl und Sichttiefe. Eine Bestätigung der negativen Korrelation erfolgte für P 8 im Februar in 75,0% der Fälle, im Mai waren es 50,0%, im August 31,8%. Die Beleuchtungsmessungen an den Ostseestationen ergaben, daß im Mittel 9,40% des Oberflächenlichtes bis zur Sichttiefe dringt. Das sind, im Vergleich zum Feuerschiff P 8, geringe Werte. Dort fanden sich für den Februar 24,37% des Oberflächenlichtes in der Sichttiefe. Im Mai waren es 18,80%, im August 18,78%. Für das Zusammenfallen einer Sichttiefenzunahme (- abnahme) mit einer Zunahme (- abnahme) der Beleuchtungsintensität ergaben sich folgende Werte: Februar: 58,3% aller Fälle. Mai: In 50,0% aller Fälle. August: In 31,8% aller Fälle.
Document Type: | Article |
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Additional Information: | Printausgabe in Bibliothek vorhanden - print edition available |
Refereed: | No |
Open Access Journal?: | Yes |
Publisher: | Institut für Meereskunde |
Date Deposited: | 03 May 2022 08:35 |
Last Modified: | 03 May 2022 08:35 |
URI: | https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/55895 |
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