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Meiobenthosgesellschaften in gashydrathaltigen marinen Sedimenten des Hydratrückens, Cascadia Subduktionszone.
Gutzmann, Erik (2002) Meiobenthosgesellschaften in gashydrathaltigen marinen Sedimenten des Hydratrückens, Cascadia Subduktionszone. (Diploma thesis), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Germany, 62 pp.
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Abstract
In dieser Arbeit wurde die Auswirkung von Gashydraten auf die Abundanz, Biomasse und taxonomische Zusammensetzung der Meiobenthosgesellschaft auf dem südlichen Gipfel des Hydratrückens vor Oregon untersucht. In Wassertiefen zwischen 785 und 852 m wurden drei unterschiedliche Habitate beprobt. Bakterienmatten (Beggiatoa) mit den höchsten Sulfidflüssen und -konzentrationen im Porenwasser, in denen die Gashydrate an oder unmittelbar unter der Sedimentoberfläche gefunden wurden; Muschelfelder (Calyptogena) mit etwas geringeren Sulfidflüssen und -konzentrationen sowie tiefer im Sediment liegenden Gashydraten und Kontrollstationen, in denen weder Gashydrat gefunden noch Sulfid im Porenwasser festgestellt wurde. Zusätzlich wurden zwei tiefere und vom eigentlichen Untersuchungsgebiet entfernte Referenzstationen beprobt (westliches und östliches Becken). Die medianen Gesamtabundanzen der Meiofauna waren in den Kontrollsedimenten mit 1350 Ind./10cm2 am höchsten und nahmen über die Muschelfelder (1188 Ind./10cm2) zu den stark sulfidischen Sedimenten der Bakterienmatten (860 Ind./1Ocm2) ab. Unterschiede der meiobenthischen Gesamtbiomasse der Kontrollen (211,50 μgC/10cm2) und Muschelfelder (203,09 μgC/10cm2) waren gering, die kleinste Biomasse hatte die Meiofauna in den Bakterienmatten (59,35 μgC/10cm2). Sulfid, das Produkt der Kombination von anaerober Methanoxidation und Sulfatreduktion, welches sich im Porenwasser anreichert, hat durch seine Toxizität für aerobe Metazoen offenbar generell einen eher negativen Einfluss auf die Abundanzen und Biomassen der Meiofauna. Dieses steht im Gegensatz zu den Ergebnissen anderer Autoren, die an "cold seeps" im Flachwasser und der Tiefsee zum Teil sehr hohe Abundanzen der Meiofauna feststellten und diese auf die erhöhte bakterielle Produktion im Sediment und die Vergrößerung des Nahrungsangebotes zurückführten. Häufig in den Proben gefundene Taxa waren Nematoden, Rotatorien, Copepoden und teilweise auch Polychaeten. Sowohl in den Kontrollen als auch in den Referenzstationen dominierten die Nematoden das Meiobenthos. Mit zunehmender Beeinflussung der Sedimente durch Gashydrate in den Muschelfeldern und Bakterienmatten wurde ein vollständiger Wechsel der Dominanz von den Nematoden zu den Rotatorien der Gattungen Lecane und Monostyla festgestellt. Die Vertikalverteilung der Nematoden zeigte deutliche Oberflächenmaxima in allen Habitaten, wahrend die Rotatorien in tieferen Sedimenthorizonten ihre größten Abundanzen hatten. Auf taxonomischer Ebene konnte keine spezielle Meiobenthosgesellschaft in den gashydratbeeinflussten Sedimenten festgestellt werden.
Document Type: | Thesis (Diploma thesis) |
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Thesis Advisor: | Spindler, Michael |
Research affiliation: | Kiel University |
Date Deposited: | 07 Aug 2023 09:08 |
Last Modified: | 07 Feb 2024 08:35 |
URI: | https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/59055 |
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