Untersuchung der lateralen Auflösung verschiedener Meßsysteme der marinen Reflexionsseismik.

Otterbein, Christian (1997) Untersuchung der lateralen Auflösung verschiedener Meßsysteme der marinen Reflexionsseismik. (Diploma thesis), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Germany, 71 pp.

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Abstract

In dieser Arbeit wurde die laterale Auflösungsqualität reflexionsseismischer Daten untersucht. Dabei war der Ausgangspunkt durch das spezielle Meßsystem PASISAR gegeben, dessen Einsatz eine Verbesserung der Auflösungsqualität gegenüber konventionellen Meßkonfigurationen verspricht, die an der Wasseroberfläche gezogen werden. Der entscheidende Unterschied ist dabei die Zugtiefe des seismischen Streamers, der von der Wasseroberfläche in die Nähe des Meeresbodens abgesenkt wird. Durch das Tiefschleppen verringert sich die Distanz, die das seismische Signal von der Quelle zum Meeresboden und durch den Untergrund bis zum seismischen Streamer durchlaufen muß. Da der PASISAR-Streamer auf etwa 100 Metern Höhe über dem Meeresboden gezogen wird, kann der Laufweg des Signals für große Wassertiefen fast halbiert werden. Diese Reduktion des Laufweges wirkt sich gravierend (positiv und negativ) auf die Beschaffenheit der aufgenommenen reflexionsseismischen Daten aus. Einerseits ergeben sich durch das Tiefziehen des Streamers Schwierigkeiten und Nachteile. Die für die weitere Nutzung der Daten wichtige Information über die Position des Streamers (in Bezug auf die Position der Quelle) ist mit einem großen Meßaufwand verbunden. Weiterhin entstehen durch die Variation der Eintauchtiefe des Streamers Artefakte in der seismischen Rohdaten-Sektion (vertikale Undulation und horizontale Verschiebung der CMP-Geometrie). Diese Artefakte machen eine direkte Interpretation der Rohdaten unmöglich. Als minimales Datenprozessing ist eine sogenannte „geometrische Korrektur" erforderlich, die den Effekt der variierenden Eintauchtiefe des PASISAR korrigieren kann. Die rein technischen Schwierigkeiten beim Absenken des Aufnehmersystems haben bislang nur den Einsatz eines 1-KanalStreamers erlaubt. Somit sind Geschwindigkeitsanalysen nicht möglich. Andererseits bringt das Tiefziehen des Streamers erhebliche Vorteile bezüglich der Qualität der PASISAR-Daten mit sich. Die Reduktion der Laufwege und -zeiten wirkt sich positiv auf das Signal/Rauschverhältnis und das Frequenzspektrum des aufgenommenen Signals aus. Störgeräusche von der Wasseroberfläche und vom Forschungsschiff (Motorgeräusch) entfallen. Die spezielle Geometrie von Quelle und Empfänger (großer vertikaler Offset) hat zur Folge, daß Reflektorelemente mit hohen Neigungswinkeln besser erfaßt werden können als mit einem Oberflächenstreamer. Unabhängig von den zuvor genannten Vor- und Nachteilen unterscheiden sich die Daten eines Oberflächenstreamers von denen eines tiefgezogenen Streamers - bezüglich ihrer horizontalen Auflösungsgrenze - vor und nach einem Migrationsprozessing.

Document Type: Thesis (Diploma thesis)
Thesis Advisor: Ristow, Dietrich and Rühl, Thomas
Date Deposited: 09 Aug 2023 08:43
Last Modified: 09 Aug 2023 08:45
URI: https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/59068

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