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Sedimentation im Tertiär der nördlichen Nordsee - Grobfraktionsanalyse der Bohrung 210/15a-3 : Teil 2, Laborarbeit.
Nürnberg, Dirk (1986) Sedimentation im Tertiär der nördlichen Nordsee - Grobfraktionsanalyse der Bohrung 210/15a-3 : Teil 2, Laborarbeit. (Diploma thesis), Christian-Albrechts-Universität, Kiel, Kiel, Germany, 66 pp.
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Abstract
Sedimentologische und palaontologische Untersuchungen an BohrkleinMaterial der von der DEMINEX UK OIL AND GAS LTD. /London durchgeführten Explorationsbohrung 210/15a-3 sollen Aufschluß über die Sedimentationsverhältnisse im Tertiär der nördlichen Nordsee geben. Die ca. 2790ft (850m) mächtigen tertiären Ablagerungen wurden im Abstand von 20-30ft (6-9m) beprobt und einer Grobfraktionsanalyse unterzogen. Nach lithostratigraphischen sowie biostratigraphischen Gesichtspunkten läßt sich die Sedimentfolge in die über der Kreide/Tertiär-Diskordanz anschließende Rogaland-Gruppe (Lista- und Balder-Formation), die im Hangenden folgende Hordaland-Gruppe und die das Tertiär abschließende Nordland-Gruppe (mit der Utsira-Formation im unteren Abschnitt) untergliedern (ROBERTSON RESEARCH 1985). Wie aus der Korngrößenverteilung von 101 untersuchten Proben deutlich wird, schwankt der Sandgehalt in den tertiären Sedimenten zwischen ca. 19 und 99%. Dabei weisen die Sedimente der Rogaland- und Hordaland-Gruppe Gehalte von ca.18-78% auf. Im oberen Abschnitt der Hordaland-Gruppe nimmt der Sandgehalt leicht zu und erreicht im unteren Teil der Nordland-Gruppe (Utsira-Formation) Gehalte van 98-99%. Auch im oberen Abschnitt dieser Gruppe verbleiben die Sandanteile über 90%. Die Komponentenanalyse zeigt, daß die Sandfraktion überwiegend aus terrigen-detritischen und authigen gebildeten Mineralen besteht. Metamorphe Gesteinsfragmente lassen das Liefergebiet der klastischen Ablagerungen auf dem östlichen Shetland-Plateau vermuten. Biogene Komponenten spielen in den Sedimenten des unteren Tertiärs eine nur untergeordnete Rolle (5%). Jedoch läßt sich anhand der auftretenden "Sandschalerfazies" ein relativ flaches, marines (>200m) Ablagerungsmilieu mit eingeschränkter, sauerstoffarmer Bodenwasserzirkulation belegen. Erst in neogenen Sedimenten erreichen vornehmlich Fossilien benthischer Organismen bedeutende Anteile (max.50%) an der Sandfraktion und weisen auf eine zunehmende Verflachung des Beckens und höhere Sauerstoffgehalte des Bodenwassers hin. Die Sedimentation der nördlichen Nordsee im Bereich der Bohrung 210/15a-3 wurde stark von großtektonischen und globalen klimatischen Ereignissen beeinflußt. Eine mit Riftprozessen in der Nordsee in Zusammenhang stehende Hebung der östlichen Shetland-Plattform im unteren Tertiär führte zu einem hohen Eintrag terrigenen Materials in das Nordseebecken. Oberpaläozäne Vorkommen vulkanischen Aschenmaterials lassen sich auf einen mit Riftprozessen im Nordatlantik einhergehenden Vulkanismus nördlich der Nordsee zuruckführen. Das schnelle Aussetzen der "Sandschalerfazies" sowie eine Vergroberung des sandigen Materials im frühen Oligozän wurden vermutlich durch eine Zufuhr kalter Wassermassen während der Öffnung der Norwegisch-Grönländischen See bzw. durch eine mit einer globalen Klimaverschlechterung einhergehenden Regression bedingt.
Document Type: | Thesis (Diploma thesis) |
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Thesis Advisor: | Thiede, Jörn |
Research affiliation: | OceanRep > Leibniz Institute for Marine Science Kiel OceanRep > GEOMAR > FB1 Ocean Circulation and Climate Dynamics > FB1-P-OZ Paleo-Oceanography |
Date Deposited: | 15 Sep 2023 10:15 |
Last Modified: | 15 Sep 2023 10:15 |
URI: | https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/59209 |
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