Geologische Kartierung des Gebietes E' von Genicera, Provinz Castilla y León (NW Spanien).

Rüggeberg, Andres (2000) Geologische Kartierung des Gebietes E' von Genicera, Provinz Castilla y León (NW Spanien). (Diploma thesis), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Germany, 103 pp.

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Abstract

Die im Arbeitsgebiet kartierten geologischen Einheiten reichen vom Unter-Kambrium (Lancara Formation) bis in das Westfal des mittleren Karbons (San Emiliano Formation). Dabei dokumentieren die Wechsel zwischen klastischen und karbonatischen Sedimente Schwankungen des Ablagerungsmilieus, die durch Veränderungen des Reliefs aufgrund tektonischer Ereignisse und eustatischer Meeresspiegelschwankungen verursacht wurden. Während der tektonischen Hauptphase der variszischen Orogenese im mittleren und oberen Karbon kam es in der Kantabrischen Zone zu großräumigen Deckenüberschiebungen zum Kern des Asturischen Bogens. Die basalen Schiefer der Lancara Formation dienten dabei überwiegend als Gleithorizont. Als Folge des weiteren Transports der Decken nach N erfolgte eine zunehmende Verfaltung der paläozoischen Abfolge, die in einem komplexen Schuppenbau resultierte. Im Kartiergebiet lassen sich drei Decken voneinander unterscheiden: die Bodón Einheit im N, die Gayo Einheit im Zentrum und die Correcilla Einheit im S. Innerhalb der Bodón und Correcilla Einheit sind großräumige Sattel- und Muldenstrukturen anzutreffen. Die Gayo Einheit beschreibt dagegen eine kontinuierliche Abfolge aus dem unteren Kambrium bis zum mittleren Karbon mit einem Hiatus im Ordoviz und einem zweiten im Oberdevon. Die einzelnen Kalkrippen in der San Emiliano Formation wurden auf ihre lithologischen Unterschiede genauer untersucht, an denen die Muldenstruktur der im W fortgesetzten Carmenes-Synkline erkannt werden konnte. Zwei unterschiedliche Kalke dominieren die Kalkrippen. Die gut gebankten und dunkelgrauen Mudstones nehmen im Bereich des Kartiergebietes von E nach W zu und deuten auf ein hoher energetisches Ablagerungsmilieu im W hin. Im E keilen sie dagegen aus und ein massiger, knolliger und dunkelgrauer Mudstone dominiert die einzelnen Kalkrippen, in denen sich auch geringmächtige Mudflows und Riffbreccien einschalten. Diese Ablagerungen deuten auf einen ruhigeren Sedimentationsraum hin, das nur durch kurze, aber heftigere Sturmereignisse auszeichnet. Die Riffbreccien dienten als Substrat für ein erneutes Riffwachstum. Da die einzelnen Riffe aber gegen die Subsidenz des Beckens und dem erhöhten terrigenen Eintrag vom Festland ankämpfen muBten, sind die Kalkrippen im Kartiergebiet nur wenige Meter, maximal wenige 10er Meter mächtig. Zum Top der San Emiliano Formation nehmen die Kalkeinschaltungen ab, und es treten zunehmend kohleführende Schichten auf, die in einem sehr landnahen Milieu ablagerten.

Document Type: Thesis (Diploma thesis)
Thesis Advisor: Schäfer, Priska
Research affiliation: OceanRep > GEOMAR > FB1 Ocean Circulation and Climate Dynamics > FB1-P-OZ Paleo-Oceanography
Kiel University
Date Deposited: 28 Nov 2023 15:39
Last Modified: 12 Feb 2024 10:41
URI: https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/59498

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