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Salinitätstoleranz der Larven- und frühen Juvenilstadien der Garnelenart Macrobrachium amozonicum.
Remetin, Marina (2008) Salinitätstoleranz der Larven- und frühen Juvenilstadien der Garnelenart Macrobrachium amozonicum. (Diploma thesis), Christian-Albrechts-Universität, Kiel, Kiel, 103 pp.
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Dipl. 2008 Remetin,M.A.pdf - Reprinted Version Available under License German copyright act UrhG. Download (8MB) | Preview |
Abstract
Macrobrachium amazonicum ist weit verbreitet in den Astuarien und inneren Flussgebieten von Venezuela bis Argentinien (CUTOLO DE ARAUJO und VALENTI, 2007). Derzeit wird M. amazonicum von den in Brasilien heimischen Arten wegen seines schnellen Wachstums und der leichten Handhabung in Gefangenschaft für die Aquakultur bevorzugt (DASILVA et al, 2004). In der Aquakultur sind Informationen der unterschiedlichen Bedürfuisse der verschiedenen ontogenetischen Stadien von essentieller Bedeutung, um die Wirtschaftlichkeit zu maximieren. Die Salinität gilt als ein Schlüsselfaktor in der Entwicklung von Garnelen. Effekte von osmotischem Stress äußern sich in verlängerten Entwicklungsdauer, niedrigeren Überlebensraten, Nahrungsaufnahmeraten und Wachstumsraten sowie verlängerten oder verkürzten Häutungszyklen, Verschiebungen in der Energieverwertung und Änderungen im Verhalten (ANGER, 2003). In dieser Arbeit werden Effekte der Salinität auf die Entwicklungsdauer, Wachsturn und Überlebensrate der Larvenstadien und Juvenilen von Macrobrachium amazonicum analysiert. Untersucht werden die Effekte bei konstantem osmotischem Stress ab dem Schlupf (Versuch la). Es wird betrachtet, ob die Stadiendauer, die Überlebensraten und der Anteil Juveniler in einem Stadium bei acht verschiedenen Salinitäten variieren. Zudem wird die kumulative Entwicklungsdauer bis ins Juvenilstadium in Abhängigkeit der Salinität untersucht. Untersucht werden Gewichtsunterschiede in ausgewählten Stadien bei unterschiedlichen Salinitäten ab dem Schlupf (Versuch l b). Zudem werden mögliche Effekte bei osmotischem Stress in jedem Larvenstadiumn untersucht (Versuch 2). Auch hier werden die Stadiendauer und die Überlebensrate in den jeweiligen Stadien bei acht verschiedenen Salinitäten verglichen. Außerdem wurde der Einfluss der Geschwindigkeit einer Adaption ausgewählter Larvenstadien und Juveniler an Süßwasser untersucht (Versuch 3). Die Ergebnisse zeigen, dass die hier untersuchten Macrobrachium amazonicum in der Entwicklung abhängig von Salzwasser sind. Bei Süßwasser ab dem Schlupf entwickeln die Larven sich nur bis Stadium 4 und bei einer Salinität von 1‰ entwickeln sich vor allem frühe Stadien langsamer. In späteren Stadien kehrt sich das Bild um und in geringeren Salinitäten scheint die Entwicklung verkürzt. Im Versuch mit osmotischem Stress in jedem Stadium ergab sich ein ähnliches Bild. Bei Süßwasser entwickeln sich nur Larven im Stadium 1 und Juvenile zum jeweils nächsten Stadium. Bei der Salinität 1‰ zeigt sich injedem Larvenstadium die längste Entwicklungsdauer. Die Trockengewichte pro Individuum zeigen bei dauerhaftem osmotischem Stress niedrigere Werte für die Stadien 3, 6 und 9 bei der Salinität 1‰ als bei 10‰ und 32‰. Die kumulative Entwicklungsdauer bis ins Stadium Juvenil ist am kürzesten bei Salinitäten um den isoosmotischen Punkt (16‰) und stieg für höhere und niedrigere Salinitäten an. Der höchste Anteil der Juvenilen bei 1‰ findet sich im Stadium 11. Dieses Ergebnis zeigt im Vergleich mit den anderen Salinitäten, bei denen der Großteil der Larven im Stadium 10 Juvenil wird, eine Verlängerung der Larvenphase. Im Versuch mit osmotischem Stress in jedem Stadium zeigen nur Stadium 1 und Juvenile die Fähigkeit bei Süßwasser zu überleben. Auch die Überlebensraten bei Salinität 1‰ und 32‰ sind geringer als in den dazwischen liegenden Salinitäten. Dies scheinen die Grenzen des Toleranzbereiches für die Salinität bei Macrobrachium amazonicum zu sein. Diese Ergebnisse zeigen eine erstaunliche Fähigkeit zur Osmoregulation der Larven in allen Stadien bei M. amazonicum. Erst bei der Salinität von 32‰ zeigen sich verlängerte Entwicklungsdauer und niedrigere Überlebensraten bei konstant osmotischem Stress. Die Fähigkeit zur Hyperregulation scheint bei Stadium 1 noch sehr hoch zu sein und nimmt dann in den darauf folgenden Zoeastadien ab. In den Dekapoditstadien steigt die Fähigkeit zur Hyperregulation wieder an und erreicht ein Maximum im Juvenilstadium. Dieses Ergebnis bestätigt die Exportstrategie, die für M. amazonicum vermutetet wird. Die frühen Zoeastadien sind in der Entwicklung abhängig von einem stromabwärts gerichteten Transport in Salzwasser. Die späten Dekapoditstadien und vor allem Juvenile zeigen
großere Fähigkeit zur Hyperregulation, dies ermöglicht ihnen die stromaufwärts gerichtete Migration in die limnischen Habitate der adulten M. amazonicum.
Document Type: | Thesis (Diploma thesis) |
---|---|
Research affiliation: | OceanRep > Leibniz Institute for Marine Science Kiel OceanRep > GEOMAR > FB3 Marine Ecology > FB3-EV Marine Evolutionary Ecology |
Refereed: | No |
Date Deposited: | 03 Dec 2008 16:52 |
Last Modified: | 30 Jul 2024 09:57 |
URI: | https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/1076 |
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