Mikrochemische Zusammensetzung von Dorschotholithen (Gadus morhua) verschiedener Laichgebiete.

Heidemann, Franziska (2009) Mikrochemische Zusammensetzung von Dorschotholithen (Gadus morhua) verschiedener Laichgebiete. (Diploma thesis), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Germany, 137 pp.

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Abstract

Anhand der Mikrostruktur van Otolithen können zahlreiche lnformationen über Alter, Wachstum und Ernährungszustand von Fischen erhalten werden. Die mikrochemische Analyse der Otolithen kann zusätzliche Erkenntnisse über zurückliegende Umweltbedingungen, Verbreitung und Migration der untersuchten lndividuen liefern. Am Atlantischen Dorsch Gadus morhua L., einem kommerziell sehr bedeutsamen Fisch der Ostsee, wurde untersucht, ob die Otolithenchemie dieses Tieres dafür verwendet werden kann, Herkunft und Migrationsverhalten zwischen unterschiedlichen Gebieten der Ostsee zu identifizieren. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Beziehung zwischen dem Strontiumgehalt im Otolithen und dem Salzgehalt des Umgebungsgebietes. Die Ostsee ist ein Brackwassersystem mit unterschiedlichen Salinitätsbereichen. Daher wurden lndividuen aus 4 verschiedenen Gebieten unterschiedlicher Salinität der Ostsee und eine Stichprobe aus der Nordsee bezüglich der chemischen Zusammensetzung ihrer Otolithen verglichen. Hierfür wurden die Otolithenkonzentrationen von Strontium und 17 weiteren chemischen Elementen mittels LA-ICP-MS (Laser-Ablations-lnduktiv-Gekoppeltes-Plasma-Massenspektrometrie) untersucht. Mit einer zweiten Methode, der Mirkosondenanalyse, wurde die Verteilung hochkonzentrierter Elemente im Otolithen bestimmt. Zusätzlich wurden die Otolithen von juvenilen Dorschen aus zwei unterschiedlichen Ostseegebieten bezüglich der Elementkonzentration ihrer Otolithenkerne verglichen. Die Analysen konnten eine enge Beziehung zwischen dem Salzgehalt der beprobten Gebiete und den Strontiumgehalten der Dorschotolithen bestätigen. Es konnte herausgefunden werden, dass sich die mikrochemische Analyse an Otolithen des Ostseedorsches hervorragend eignet, um die lndividuen den verschiedenen Beständen zuzuordnen und sie hinsichtlich ihrer Herkunftsorte zu unterscheiden. Migrationsmuster in den Sr/Ca-Verlaufen der Otolithen waren divers, zeigten jedoch Unterschiede zwischen Nordsee, westlicher Ostsee und östlicher Ostsee. Den Ergebnissen der mikrochemischen Analyse zufolge kann davon ausgegangen werden, dass der Dorsch im allgemeinen dem Ostseegebiet seiner Herkunft treu bleibt, wobei anhand der Migrationsmuster im Sr/Ca-Verlauf auch Hinweise auf individuelle weitreichende Wanderungen durch die Ostsee gefunden wurden. Weitere Untersuchungen werden in Zukunft nötig sein, um die Anwendungsmöglichkeiten der mikrochemischen Analyse von Otolithen vollständig zu verstehen und ausschöpfen zu können.

Document Type: Thesis (Diploma thesis)
Thesis Advisor: Hanel, Reinhold and Marohn, Lasse
Research affiliation: OceanRep > GEOMAR > FB3 Marine Ecology > FB3-EV Marine Evolutionary Ecology
Date Deposited: 27 Jan 2011 14:11
Last Modified: 01 Aug 2024 08:19
URI: https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/10901

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