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Experimente zum Temperatureinfluss auf frühe Entwicklungsstadien des Ostseedorsches Gadus morhua.
Petereit, Christoph (2004) Experimente zum Temperatureinfluss auf frühe Entwicklungsstadien des Ostseedorsches Gadus morhua. (Diploma thesis), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Germany, 46 pp.
Text
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Abstract
Für die Jahrgangsstärke von Fischbeständen spielen die frühen Entwicklungsstadien eine zentrale Rolle. Insbesondere die Ei- und Larvenstadien reagieren sensibel auf biotische und abiotische Einflüsse. In einem experimentellen Ansatz wurde mit Hilfe eines erstmals an diesem Institut verwendeten Temperatur- Gradienten- Blockes, der Temperatureinfluss im Bereich von 2°C bis 13,8°C auf die frühen Entwicklungsstadien des Ostseedorsches, Gadus morhua, untersucht. Die Vermessung der Larven fand anhand von digitalen Aufnahmen statt. Sowohl die Entwicklungsdauer und die Sterblichkeit in der Eiphase, als auch die Schlupflänge, die Abnahme der Dotterfläche, das Längenwachstum, der Zeitpunkt der Maulöffnung, und die maximale Lebensdauer der Larven im Hungerzustand, wurden vergleichend untersucht. Dabei konnte eine Exponential- Potenzfunktion die stadienspezifische Entwicklung am besten beschreiben. Die Entwicklung bis zum Schlupf verlief bei 2°C nahezu dreimal langsamer als bei 10°C Inkubationstemperatur. Oberhalb von 10°C fand keine Entwicklung bis zum Schlupf statt. Die Anzahl an Tagesgraden bis zum Schlupf nahm im untersten Temperaturbereich deutlich ab. Erhöhte Sterblichkeiten wurden bei der Gastrulation und im Entwicklungsstadium IV bis zum Schlupf registriert. Auch das Schlupfintervall, der Zeitraum zwischen Schlupf der ersten bis zur letzten Larve innerhalb einer Inkubationstemperatur, ließ sich über alle Temperaturen durch eine exponentielle Funktion beschreiben. Mit steigender Temperatur verkürzte sich das Schlupfintervall. Die am kältesten inkubierten Larven schlüpften mit der signifikant geringsten Standardlänge. Am größten schlüpften die bei 4, 7°C inkubierten Larven, während die bei 10 °C inkubierten Larven als zweitkleinste schlüpften. Die Dottersackfläche nahm mit steigender Temperatur schneller ab. Ebenso die Zeit bis zur Öffnung des Mauls, die temperaturabhängig vom Schlupf zwischen neun und drei Tage dauerte. Diese ontogenetische Umgestaltung war längenabhängig und fand bei 4,22±0,05 mm Körperlänge statt. Mit ansteigender Temperatur wurde eine kürzere Überlebensdauer im Hungerzustand beobachtet. Bei 2°C überlebten die Larven maximal fast dreimal so lange (38 Tage), wie bei 10°C Inkubationstemperatur (13 Tage). Insgesamt wurde ein signifikanter Temperatureinfluss auf die Ontogenie früher Entwicklungsstadien des Ostseedorsches festgestellt. Jedoch treten sowohl bei extrem kalten als auch extrem warmen Temperaturen kompensatorische Prozesse auf. Die erzielten Ergebnisse wurden mit in der Literatur beschriebenen Entwicklungszeiten diskutiert und stimmten in wesentlichen Punkten überein.
Document Type: | Thesis (Diploma thesis) |
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Thesis Advisor: | Schnack, Dietrich |
Research affiliation: | OceanRep > Leibniz Institute for Marine Science Kiel OceanRep > GEOMAR > FB3 Marine Ecology > FB3-EV Marine Evolutionary Ecology |
Refereed: | No |
Date Deposited: | 11 Feb 2010 14:23 |
Last Modified: | 27 Jun 2024 11:43 |
URI: | https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/4735 |
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