Ernährungszustand von Fischlarven in der Kieler Förde und im Nord-Ostsee-Kanal.

Peschutter, Jesco (2008) Ernährungszustand von Fischlarven in der Kieler Förde und im Nord-Ostsee-Kanal. (Diploma thesis), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Germany, 121 pp.

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Abstract

In dieser Arbeit wurden im Jahr 2007 Heringslarven (Clupea harengus) und Grundellarven (Pomatoschistus microps und Pomatoschistus minutus) aus zwei sehr verschiedenen Habitaten untersucht. Zum einen der Nord-Ostsee-Kanal, ein größtenteils abgeschlossenes System mit niedriger Salinität. Zum anderen die Kieler Förde, ein stark durch die westliche Ostsee beeinflusstes System mit höherer Salinität. Folgende Hypothesen wurden überprüft:
1. Die Larven von Heringen und Grundeln reagieren infolge ihrer grundverschiedenen Ei- und Larvenökologie unterschiedlich auf Umweltparameter, wie z.B. Temperatur, Salinität, Sauerstoffkonzentration und Nahrungsangebot.
2. Fettsäuren haben einen messbaren Einfluss auf die Kondition von Heringslarven.
Beide Hypothesen konnten verifiziert werden:
Es wurde mithilfe von Mesozooplanktonfängen und der Bestimmung des RNA/DNA Verhältnisses gezeigt, dass Herings- und Grundellarven durch eine veränderte Nahrungssituation nicht gleichermaßen beeinflusst werden. Im Nord-Ostsee-Kanal wurde ein abnehmendes RNA/DNA-Verhältnis der Heringslarven über die Saison beobachtet. Die Grundellarven zeigten hingegen ein annähernd gleichbleibendes RNA-DNA-Verhältnis. Die Kondition der Heringslarven des Nord-Ostsee-Kanals wurde somit von dem beobachteten Wechsel von einem Eurytemora affinis dominierten System zu einem Acartia sp. dominierten System direkt beeinflusst. Die Grundeln zeigten keine Veränderung der Kondition, was auf ein anderes Nahrungsspektrum schließen lässt. Auch in der Kieler Förde zeigten die Herings- und Grundellarven eine unterschiedliche Veränderung der RNA/DNA-Verhältnisse auf die Nahrungssituation. Die RNA/DNA-Verhältnisse der Heringslarven folgten dem Verlauf des Zooplanktons, Pseudocalanus elongatus, wohingegen die RNA/DNA-Verhältnisse der Grundellarven übers Jahr annähernd konstant waren. Die Kieler Förde zeigte eine bessere Nahrungssituation als der Nord-Ostsee-Kanal. Im Vergleich zur Nahrung hatten andere Faktoren einen geringeren Einfluss auf die Kondition der Fischlarven beider Habitate. Zum Testen der Hypothese, dass Fettsäuren einen messbaren Einfluss auf die Kondition von Heringslarven haben, wurde das erste Mal an einer individuellen Fischlarve sowohl das RNA/DNA-Verhältnis als auch auf die Fettsäurezusammensetzung untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass einige Fettsäuren direkt die RNA/DNA-Verhältnisse beeinflussen. So führte eine Abnahme von EPA, eine für Fischlarven essentielle Fettsäure, zu signifikant schlechter werdender Kondition. Diese neue Kombination der biochemischen Messungen ist ein verheißungsvolles Mittel um in Zukunft die Mechanismen der Rekrutierung besser zu verstehen.

Document Type: Thesis (Diploma thesis)
Thesis Advisor: Schnack, Dietrich
Research affiliation: OceanRep > Leibniz Institute for Marine Science Kiel
OceanRep > GEOMAR > FB3 Marine Ecology > FB3-EV Marine Evolutionary Ecology
Refereed: No
Date Deposited: 03 Dec 2008 16:52
Last Modified: 29 Jul 2024 13:54
URI: https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/7791

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